Madagassische Strahlenschildkröte (Astrochelys radiata)

Allgemein

Ob es sich um eine männliche oder eine weibliche Schildkröte handelt, ist bei Jungtieren nur sehr schwer zu beurteilen. Anhand der Größe und des Alters kann man das Geschlecht unterscheiden. Bei den männlichen Schildkröten ist der Schwanz länger und dicker, da der Penis im Schwanz integriert ist. Bei Jungtieren ist der gesamte Körper und damit auch der Schwanz noch im Wachstum, somit ist es sehr schwer, genau zu bestimmen, ob es sich um ein Männchen oder ein Weibchen handelt.

Die Madagassische Strahlenschildkröte (Astrochelys radiata) lebt, wie der Name bereits vermuten lässt, in den tropischen Gebieten von Madagaskar.
Diese Schildkröten-Art lebt überwiegend im Süden bzw. Südwesten der madagassischen Insel. Dort ist es ausreichend trocken und warum für die Tiere, dichte Dornwälder bieten genügend Fressen und Schatten, um sich zu entwickeln. Die meisten Strahlenschildkröten finden sich längs einer ca. 100 km langen Küste zwischen dem Fluss Onilahy und dem Antaritarika, nicht weit entfernt vom Cap Saint Marie. Aber auch Ortschaften wie Mahafaly und das Karimbolaplateau sind Orte, an denen sich diese Schildkröten des Öfteren blicken lassen.

Weitere Verbreitungsgebiete, abgesehen von der afrikanischen Insel, sind Réunion und Mauritius. Viele Menschen halten madagassische Strahlenschildkröten auf Bauerhöfen zusammen mit Geflügel, um diese vor Krankheiten zu schützen. Strahlenschildkröten legen mindestens zwei Eier und höchstens zwölf. Je nachdem, wie feucht und warm die Luft ist, dauert die Brutzeit entsprechend lang. Ideal ist eine Temperatur von ca. 27°C und eine 80%ige Luftfeuchtigkeit – so sind die Jungtiere schon nach fünf bis neun Monaten ausgeschlüpft. Wird es wärmer, verkürzt sich die Schlüpfzeit entsprechend. Verwandt ist die madagassische Strahlenschildkröte mit der Schnabelbrustschildkröte. Beide Arten gehörten früher zu der Gattung der Geochelone.

Seit 2007 zählen sie zu den Astrochelys Gray, abgesondert von den anderen Arten ähnlicher Tiere. Die Madagassische Strahlenschildkröte gilt als gefährdete Art. Der Lebensraum des Tiers wird ständig zerstört. Das Roden der Wälder, die Überweidung sowie Holzkohleproduktionen zählen zu den Hauptursachen. Wissenschaftler befürchten, dass – wenn die Menschen so weitermachen – diese Art in ca .45 Jahren vollkommen aussterben wird. Deswegen werden entsprechende Maßnahmen getroffen, das Tier zu schützen. Ein weiteres Problem stellt der Massenfang dieser Tiere dar, bei dem zahlreiche Schildkröten getötet und gegessen werden. Nur in einigen Gebieten Madagaskars ist der Verzehr von Schildkröten ein absolutes Verbot und auch viele Küstenstämme verzichten auf den Verzehr dieser Tiere.

Aussehen

Das Tier kann bis zu 42 cm lang werden und wiegt durchschnittlich 20 kg. Üblicherweise sind bei dieser Schildkrötenart die Weibchen größer als die Männchen und demzufolge auch etwas schwerer. Charakteristisch für die Madagassische Strahlenschildkröte sind gelbliche Linien, die sich auf jedem einzelnen Panzersegment befinden und an Strahlen erinnern. Der Panzer an sich ist meist dunkel. Diese Strahlen sind bei besonders alten Tieren nicht zu erkennen. Männchen haben in der Regel einen gerundeten Bauchpanzer und einen deutlich dickeren Schwanz als es bei Weibchen der Fall ist. Die Musterungen des Panzers erinnern entfernt an Vulkane, wobei der Krater jeweils ein gelber Fleck ist. Bildquelle: Wikipedia, André Karwath

Haustierhaltung

Die Madagassische Strahlenschildkröte kann in einem Terrarium oder im Freien als Haustier gehalten werden. Sie kann bis zu 190 Jahre alt werden.

Winterstarre

Die Winterstarre entfällt, da es sich bei der Madagassischen Strahlenschildkröte um keine Schildkröten-Art handelt, die Gebieten mit negativen Temperaturen vorkommt.

Ernährung

Ernähren tun sich die Strahlenschildkröten zu 90% von Gräsern, Insekten und Früchten.